Einführung ReduDok
Die Fachwelt ist sich darüber einig, dass die Anwendung der Pflegedokumentation primär einem intraprofessionellen Zweck folgt, d.h. als Instrument der Informationsweitergabe und der (internen) Qualitätssicherung zu verstehen ist. Diese grundlegende Bedeutung stellte den Ausgangspunkt des Projektes ReduDok dar.

Folgende Annahmen lagen dem Projekt ReduDok zu Grunde:
- Pflegedokumentation gehört zur Pflegearbeit: Das Führen der Pflegedokumentation ist ein wichtiger Bestandteil der pflegerischen Arbeit.
- Pflegedokumentation ist Kommunikation: Die Pflegedokumentation ist Bestandteil interner Kommunikation einer Einrichtung.
- Die Komplexität von Pflege ist begrenzt abbildbar: Nicht jede Information über das pflegerische Handeln oder das Leben der Bewohner kann und muss schriftlich festgehalten werden.
- Die Gesamtschau zählt: Die Beurteilung von Pflegequalität generiert sich aus der Gesamtbetrachtung verschiedener Informationsebenen (Aussagen, Gesprächen und Fallbesprechungen, tatsächliche Situation des Bewohners in seinem Lebensumfeld, Dokumentation, Auswertung von Daten).
- Die Begründung steht im Vordergrund: Die internen Expertengruppen (Pflegenden) müssen begründen können, was an „guter Pflegedokumentation“ benötigt wird. Die primäre Fokussierung externer Anforderungen bezüglich der Inhalte der Pflegedokumentation ist zu vermeiden.
Projektziele
Das Projekt ReduDok verfolgt eine Reihe von Ziele:
- Die Optimierung und Qualitätssteigerung im Umgang mit vorhandenen Pflegedokumentationssystemen.
- Die Verdeutlichung des Zusammenhangs von Kommunikation und Pflegedokumentation.
- Die Vermeidung sinnloser Bürokratismen.
- Die Erhöhung des Stellenwerts der qualifizierten Einschätzung der Pflegenden.
- Die kritische Reflexion des Prüfvorgehens der Prüfinstanzen.
- Die Thematisierung von Mythen (z.B. „Was nicht geschrieben steht, ist nicht gemacht“, „Wir stehen mit einem Bein im Gefängnis“ etc.).